Samstag, 30. April 2016

Kindergarten Anekdoten - Teil 2 - Kilians erste Freundin

Wer erinnert sich nicht, an seine "erste große Liebe" aus den Kindergarten Tagen? Meine hieß Benjamin, war ein großer, kräftiger und dunkelhäutiger Junge, der mich zierliches Ding mit seiner Zuneigung meistens fast erdrückt hätte.

Kilian hat jetzt auch eine Freundin!

Ida ist das älteste Mädchen in seiner Gruppe. Was letztendlich zum Glück aber nur bedeutet, dass sie zwei Wochen älter ist als Kilian.

Jeden Morgen, wenn ich Kilian für den Kindergarten anziehe, lautet die einzig wichtige Frage "Ida auch da?"

Endlich im Kindergarten angekommen, wird sich erstmal herzlich in die Arme gefallen. Außerdem stehen sie zusammen am Fenster und winken mir. Ida weiß, wie man sich bei der "Schwiegermutter" einschleimt.

Ida ist jedoch gleichzeitig auch diejenige, die für die meisten Blessuren verantwortlich ist. Etliche blaue Flecke und Kratzer gehen schon auf ihre Kosten. Kein Wunder, die kleine Dame ist nämlich ein ähnlicher Rowdie wie Kilian. Ohne Rücksicht auf Verluste fliegen die Bauklötze und wie im Actionfilm wird mit den Bobbycars über don Hof gejagt.
Zur Vesper sitzen die beiden sich gegenüber und machen nur Faxen.

Die beiden zu beobachten ist einfach herzallerliebst. Auch bei den Erzieherinnen ist diese putzige Freunschaft Thema Nummer 1.

Sowohl Idas Mama als auch ich grinsen immer wie die Honigkuchenpferde. Langsam sollten wir festlegen, wer die Hochzeit bezahlt.

Montag, 25. April 2016

Leseecke: Das Liederbuch

Ich erinnere mich noch an die Anfangszeit meines Mama-Daseins, als ich in unruhigen Stunden singend durch die Wohnung tänzelte und die Kinder so beruhigen konnte. Kinderlieder sind unser Segen! Diese Liebe zum Gesang ist beiden Mädchen bis heute erhalten geblieben, nur singen, zwitschern und tiriliern wir inzwischen gemeinsam durch das Lied "Alle Vögel sind schon da" oder lassen von fern und nah hören, wie Kuckuck und Esel streiten.

Heute möchte ich euch "das Liederbuch" vorstellen, welches wir gern "durchsingen":


Warum entschied ich mich, euch aus der Vielzahl von Kinderliederbüchern dieses zu empfehlen?

Erstens: Die Illustratorin Annette Swoboda haucht den Liedern viel Herz ein. Ihre Bilder unterstützen kindgerecht, witzig und abwechslungsreich die Texte. Man mag auf den Gedanken verfallen, dass Zeichnungen in einem Liederbuch nicht wichtig seien, doch kleinere Kinder können noch nicht lesen und orientieren sich an den Bildern. Sie sind wichtig. So können die Kleinen blättern und fordern: "Mama, lass uns das hier singen". Sie wissen, welches Lied sich bei den kleinen Entlein verbirgt. Während des Singens schauen Sie sich die Illustrationen ganz genau an.



Zudem sammelt "Das Liederbuch" eine Vielzahl an Liedern: 97 Stück habe ich gezählt. Damit ist es zwar noch kein vollständiges Sammelsurium, bietet aber eine schöne Auswahl. 

Sehr zu schätzen weiß ich, dass die Lieder mit all ihren Strophen ihren Weg in die Druckerei gefunden haben. So manches mal ägere ich mich bei anderen Büchern, wenn nur die erste Strophe auftaucht - Gerade die Strophe also, welche ich auswändig kenne. Meist hakt es bei den nächsten Strophen mit der Textsicherheit und in diesem Buch findet man so ziemlich alle Strophen. 5 Strophen "Der Mond ist aufgegangen", 6 Strophen "Alle meine Kleider", 11 Strophen "Ein Vogel wollte Hochzeit machen".
Einziges Manko: Ausgerechnet das schöne Lied "Hänschen klein" taucht nur in der Kurzversion auf.



Ein weiterer positiver Punkt: Die Lieder werden durch einfache Noten ergänzt, sodass ältere Kinder die Lieder auf einem Instrument mitspielen können.

Habe ich euch überzeugen können? Was ist euer liebstes Liederbuch?

Samstag, 23. April 2016

Kindergarten Anekdoten - Teil 1 - "Mein Kind ist nicht krank"

Im Kindergartens erleben wir sie regelmäßig: die zahlreichen Storys, die uns erheitern oder verärgern. Ob im Umkleideraum, auf dem Hof, in den Essensräumen. Diese wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Heute: "Mein Kind ist nicht krank!"

Die Erkältungszeit liegt ja nun bald hinter uns, zum Glück! Der vergangene Winter bot beste Bedingungen für jegliche Viren, die sich nach herzenslust an uns und den Kids austobten.

Es passierte daher auch mehr als ein Mal, dass ich im Umkleideraum im Kindergarten folgende Beobachtung machte.

Die Eltern kommen mit ihren Kindern morgens herein und beginnen diese aus ihren gefühlt 20 Zwiebelschichten auszupellen. Unvermittelt hustet das Kind. Kein kleines räuspern oder "ich habe mich verschluckt" Gehüstel. Nein, ich spreche von diesem herrlichen kehligen und verschleimten Husten, den wir Eltern alle lieben (nicht). Panische Blicke werden ausgetauscht.
Das man sein Kind nicht wegen jedem Husten zu Hause lassen kann, steht sicherlich nicht zur Debatte. Interessant finde ich jedoch immer wieder, wie die ertappte Mutter sich in Ausflüchte stürzt. "Zu Hause hat er nicht so gehustet!" ist dabei die am häufigsten vertrene. Meistens bleibt das besagte Kind jedoch spätestens einen Tag später zu Hause und reißt die halbe Gruppe und minimum zwei der Erzieher mit sich!

"Mia hatte letzte Nacht 39 Fieber, aber heute Morgen war es wieder weg!"

Diesen Satz habe ich nur beiläufig mitbekommen, als ich auf dem Weg nach draußen an der Umkleide der Krippenkinder vorbei kam. Mehr will ich auch gar nicht wissen, denn da hört bei mir der Spaß auf. Ich wundere mich eigentlich, dass die Erzieherin die Kleine überhaupt abgenommen hat.

Die Grenze zur Verantwortungslosigkeit ist hier sehr schmal. Hat man schließlich nicht nur Sorge für die Gesundheit des eigenen Kindes zu tragen. Sondern auch für die, der restlichen Gruppe. Nicht jedes Kind steckt Husten & Co. gleich gut weg. Auch die Erzieherinnen haben bei uns oft so einen hohen Krankenstand, das Gruppen zusammen geschmissen werden müssen. Und sowas ist immer ärgerlich für alle beteiligten.

Wie handhabt ihr das? Ab wann bleiben eure Kids zu Hause? Habt ihr dafür eine Faustregel?

Mittwoch, 20. April 2016

Shoppingtipp: Tagebuch für Familien

Heute stelle ich euch meine neuste Anschaffung vor, ein Tagebuch für Familien.

Wie die meisten anderen auch, halte ich alle ersten Male der Kinder in einem eigenen Erinnerungsalbum fest: Das erste Lächeln, der erste Brei, der erste Urlaub, Weihnachten, etc. . Dabei haben die meisten Tagebücher vorgesehene Seiten, in denen man schnell Datum und/oder kurze Notizen festhalten kann. Dort gibt es Platz für Fotos, Karten und was man sonst noch Erinnerungswürdiges einkleben möchte.

Die Auswahl ist schier unendlich, ich habe für den Großen das "Wie schön, dass du geboren bist" damals zur Geburt geschenkt bekommen und für den Kleinen verwende ich "Willkommen, mein Schatz".

die Erinnerungsalben der Jungs
Mir fehlte aber ein Buch, in das ich die gemeinsamen Erlebnisse schreiben kann, schließlich passiert das Meiste nur noch zusammen. Erstaunlicherweise findet sich aber kaum was in der Richtung.

Also ein schnödes Notizbuch? Auch irgendwie langweilig. So stöberte ich ein bisschen bei Amazon und fand das Familientagebuch "Eine abenteuerliche Reise nach Zusammen" für knapp 17 Euro. Damit liegt es in der gleichen Preiskategorie wie die üblichen Erinnerungsalben.

Allerdings finde ich es ein wenig dünn und schmal für den Preis, aber sonst ist es sehr hübsch gemacht.




Die komplett individuell gestalteten Seiten laden wirklich dazu ein, ein paar Anekdoten aus dem Alltag reinzukritzeln, außerdem gibt es auch Beispielseiten:


Der besondere Clou ist nämlich der mitgelieferte Stempel, mit dem man Datum und Uhrzeit eintragen und dem Smiley den passenden Mund verpassen kann. So hat man schnell eine übersichtliche Einschätzung darüber, wie der Tag so gelaufen ist.


Im gesamten Haushalt lässt sich zwar kein Stempelkissen mehr finden (nachdem Sohn Nr. 1 damit eine riesige Sauerei veranstaltete), aber ich denke, ich komme auch ohne aus und freu mich schon, die ersten amüsanten und weniger spaßigen Situationen aus unserem Familienalltag rein zu schreiben. Genug Platz für eigene Gestaltungsideen gibt es nämlich :).

Habt ihr auch Tagebücher, Notizbücher oder Erinnerungsalben? 

Sonntag, 17. April 2016

33 Monate

Ich kann scheinbar tatsächlich meine Reihe über unser schlecht bis gar nicht schlafendes Kind abschließen. Lest hier nochmal den Beginn der Reihe nach.

Seit einigen Wochen bringen wir unseren Sohn abends ins Familienbett und er schläft dort meist ohne Unterbrechungen durch. Bis wir ihn wecken. Denn plötzlich ist er zum Langschläfer mutiert. Nach 33 Monaten allabendlicher und nächtlicher Quälerei. Und was haben wir nicht alles versucht...aber letztlich musste wohl wirklich nur Zeit ins Land gehen. Sehr viel Zeit...


Aber da mich der Satz "irgendwann wird er schon schlafen" nie sonderlich getröstet hat, habe ich mich sehr bemüht, ein paar positive Dinge aus der Zeit zusammen zu tragen, um den Eltern von schlecht schlafenden Kindern vielleicht ein bisschen Trost mit auf den langen Weg zu geben. Denn ja, es ist hart. Aber es hat tatsächlich auch was Gutes, gefühlte hundert Jahre dank des Kindes nicht schlafen zu können:

Wir haben gelernt...

1. ...Hilfe anzunehmen
Das ist ja eine Sache, die Mütter mitunter am schlechtesten können. Ich nicht (mehr). Nachdem ich auch die ersten 1,5 Jahre bis zur totalen Erschöpfung das Meiste alleine gestemmt habe, habe ich danach jede Hilfe in Anspruch genommen, die ich kriegen konnte. Der Sohn geht seitdem in die Krippe und die Großeltern übernehmen mal eine Nacht oder ihn spontan am Nachmittag mit nach draußen. Und das nicht, damit ich den Haushalt machen oder arbeiten kann, nein, ich ruhe mich dann aus. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Oder ihn gaaanz furchtbar zu vermissen (zumindest die erste Nacht nicht).

Quelle: Familientweets der Woche

2. ...als Eltern ein Team zu sein
Besagte 1,5 Jahre hätten uns fast die Ehe gekostet. Mein Mann quartierte sich die meisten Nächte aus und fühlte sich als Alleinverdiener erschöpft, während meine Müdigkeit und Gereiztheit ebenfalls ins Unermessliche wuchsen. Zwar lässt sich der jeweilige "daily job" in der klassischen Rollenverteilung gut akzeptieren - er kümmert sich um das Einkommen, ich um Kind&Haushalt - trotzdem bleiben die Nächte an der Mutter hängen. Erst seitdem wir diese genauso gerecht aufteilen, herrscht wieder Harmonie in der Beziehung. Frei nach dem Motto "geteiltes Leid ist halbes" sind wir zwar beide sehr müde, dafür erwartet der eine dann aber keine Action in der Freizeitgestaltung, wenn der andere einfach nur schlafen will.

3. ...weniger ist mehr als Grundhaltung anzunehmen
Was habe ich mir vorher wegen allem einen Stress gemacht...der Haushalt musste piccobello sein, die sozialen Kontakte mussten gepflegt und allen Verpflichtungen nachgekommen werden. Ich neigte vor der Geburt unseres ersten Sohnes zur totalen Verausgabung in meiner FREIZEIT. Wie unnötig. Durch die letzten Monate weiß ich, was wichtig ist und was nicht. Weil ich schlicht nicht die Energie für alles hatte, wurde gnadenlos aussortiert. Die to-do-Liste genauso wie die Freundesliste. 

4. ...laissez-faire tut der Erziehung gut
Wir sind ja generell ein Fan des demokratischen Erziehungsstils (hier mein Blogpost darüber), die Haltung wuchs allerdings aus der Tatsache, dass mir oft schlicht die Energie für ein energisches und konsequentes Auftreten fehlte und ich mir als reine Überlebensstrategie überlegte, was muss überhaupt sein und was ist übertriebenes Elterngehabe. Ist es echt so schlimm, wenn er jetzt die Schublade ausräumt? Muss ich ihm da nun hinterher rennen oder schafft er das alleine? Regt mich der umgekippte Becher oder das Breigematsche auf? Die Antwort auf alle Fragen lautete meistens Nein. Dabei gehörte ich als Kinderlose zu den "bei mir wird es sowas nicht geben!"-Giftspritzen, aber mein Sohn hat mich in der Beziehung anständig erzogen.


5. ...die Bedürfnisse des Kindes über meine zu stellen
Und dabei zu erkennen, dass sie dieselben sind. Das ist eine Sache, die man eigentlich wissen müsste, mir als ausgeprägter Ego-Mensch fiel es aber extrem schwer, zurück zu stecken und nicht mehr "mein Ding" so ohne weiteres machen zu können. Mein Sohn forderte extrem ein, was ihm - aber auch mir - gut tat: ich habe mich sehr intensiv mit ihm und mit unserer Familie beschäftigt. Vermutlich wäre ich sehr schnell wieder arbeiten gegangen und hätte so auf die lange Elternzeit und auch auf das zweite Kind (erstmal) verzichtet. Was im Nachhinein wirklich bedauerlich gewesen wäre. Ich bin jetzt froh, nicht "mein Ding" gemacht zu haben. Dafür bin ich ihm ehrlich dankbar.

6. ...dass ich Nerven aus Stahl habe
Ein Trost für die Eltern da draußen: wer mit einem nicht-schlafendem Kind gesegnet ist, hat zwar ein dünnes Nervenkostüm auf Grund des Schlafmangels, aber bekommt dafür im Laufe der Jahre Nerven aus Stahl. Der Spruch "Mich regt nichts auf, ich habe Kinder" ist garantiert allen bekannt, ich erweitere ihn um "Mich stresst nichts mehr, ich kenne es schlimmer". Oft konnte ich mir ein verständnisloses Kopfschütteln nur gerade so noch verkneifen, wenn andere Eltern über ihre Kinder geklagt haben. Wie anstrengend sie sind, wie sehr sie das Theater nicht ertragen, wie nervig das und das ist, .... und das, obwohl sie durchschlafende Kinder hatten. Da dachte ich, "Mach das mal mit nur 1,5 Stunden Schlaf am Stück, dann weißt du, was hart ist!"
Natürlich haben alle Eltern mit ihren Kindern phasenweise zu kämpfen. Schübe, Zähne, Autonomiephasen, usw., wenn aber ein chronisches Schlafdefizit über Jahre dazu kommt, kann das Loch gar nicht tief genug sein, in dem man sich beerdigen möchte.

Die Zeit ist hart und scheint ewig zu dauern, trotzdem bin ich jetzt - da ich sie überstanden habe - sehr froh darum. Ich habe doch eigenes durch sie gelernt, was mir heute definitiv fehlen würde.



Donnerstag, 14. April 2016

Kinderwunsch ohne Partner

Während wir uns in der Hibbelzeit mit NFP, Zyklustee, Ovulationstests und zig anderen Dingen beschäftigt haben, die uns das Schwangerwerden erleichtern sollten, mussten wir uns um eine Sache keine Sorgen machen: den Partner/Ehemann/Freund aka den Samensgeber.

Doch was ist mit dem Kinderwunsch, wenn kein passender Mann da oder in Sicht ist? Was ist mit dem Kinderwunsch von Singles?

Heute möchte ich euch einen ganz besonderen Blog dazu vorstellen:

Hier ein kleiner Auszug:
Ich kann nicht sagen, wann der Gedanke, dass erste Mal aufkam, dass ich nicht unbedingt einen Partner bräuchte um ein Kind zu bekommen. Diese (damals noch verrückte) Idee hatte ich schon länger, aber dann wieder verworfen. [...]
Wäre es wirklich möglich alleine ein Kind zu bekommen? (Ja mir ist schon klar, dass es ganz alleine nicht geht, so etwas bekommt nur Maria hin...) Ich habe viel gegoogelt, gelesen und mir Gedanken gemacht. Ja ich wollte und will immer noch Mutter werden und zwar nicht mehr irgendwann, sondern jetzt!!!
[...] Ich schließe nicht aus, dass irgendwann noch ein Mann kommt, der für mich passt und mit dem es was werden könnte. Aber muss ich nur auf einen Mann warten um ein Kind zu bekommen? Was wenn das noch zwei oder drei Jahre dauern würde? Und dann lernt man sich ja (meistens) erst mal kennen und versucht nicht sofort schwanger zu werden.

Auf ihrem Blog erzählt M. von sich, ihrem Kinderwunsch und wie sie ihn in die Tat umsetzen will. Auch ohne einen festen Partner.

Liebe M., ich bewundere dich wirklich sehr für deinen Mut, eine bewusste Single-Mama werden zu wollen. Und für dein Durchhaltevermögen auf diesem schwierigen Weg. Ich wünsche dir alles Gute und vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns teilst :).

Quelle: http://aus-ei-wird-zwei.blogspot.de/2016/04/mein-groter-lebenstraum.html

Freitag, 8. April 2016

Babysitterstorys - Leichter gedacht, als umgesetzt

Die Ratgeberliteratur haut regelmäßig meinen Lieblingstipp raus: "Nehmen Sie sich doch mal wieder Paarzeit." Damit meinen die Autoren Zeit ohne Kinder. Das sei superwichtig, nahezu unverzichtbar und klingt auch nicht schlecht. Trotzdem grummel ich dann regelmäßig: Und wo bleibt das Baby in dieser Zeit?


Die plausible Antwort lautet: Bei der Babysitterin. 
Ich hielt mein abendaktives Kind allerdings für unzumutbar. Die arme Babysitterin! Und als uns dann zwei Töchter von der Sorte abends auf der Nase herumtanzten, anstatt wie andere Kids (angeblich...) um 19 Uhr im Bett zu liegen, schoben wir die Babysittersuche hinaus auf "bessere Zeiten". 

Natürlich rechneten wir auch durch, was uns der Spaß kosten würde, und dann schoben wir es auf noch "bessere Zeiten" hinaus.

Aber nun haben wir es doch gewagt.  
Über drei Ecken fand sich eine Babysitterin für uns, Anfang 20, in Ausbildung und praktischer Weise wohnt sie direkt um die Ecke. Wir luden sie zu einem Kennenlernen ein, bei dem sie mit unseren Töchtern spielte und dann beschlossen wir bereits mutig, den ersten Termin auszumachen. Unsere ältere Tochter wird demnächst 3 Jahre alt - Wir hatten Zeit nachzuholen!

Der Tag kam. Schon fragte ich mich, warum wir uns diesen Stress eigentlich antun? Wäre es nicht einfacher, den Abend vor dem Fernseher zu verbringen, als jetzt gemeinsam mit der Babysitterin zu versuchen, die Kinder ins Bett zu bekommen? Um dann im Restaurant zu sitzen und das Handy anzustarren? Und die armen Kinder weinen die ganze Zeit? 

Sie kam, sah und siegte. 
Unsere Babysitterin hat viel Erfahrung mit Kindern und verstand es, die Kleinen für sich zu begeistern. Das Abendprogramm wickelten wir mit ihr zusammen ab: Zähne putzen, Umziehen und Vorlesen. Um 20 Uhr lagen beide Kinder im Bett - Wir waren zugegeben überrascht! (Vielleicht sollten wir sie jeden Abend einladen?)

1 Stunde und 20 Minuten
Gibt es einen Rekord fürs Essengehen? Nach 1 Stunde und 20 Minuten betraten wir bereits wieder unsere Wohnung - Allerdings hielten wir damit nur unseren Plan ein, die Kinder nicht zu überfordern. Die kannten ihre Babysitterin noch kaum. Und für unser Gewissen war es auch leichter, es langsam angehen zu lassen.

Wie war´s?
Mein Mann und ich konnten die kurze Zeit und das Essen durchaus genießen. Ich spinne sogar schon in Gedanken, wo wir die folgenden Abende verbringen könnten. Plötzlich hat man sich ein Stück Freiheit erkauft. Ich find´s toll. Natürlich ist es ein großer Schritt, eine fremde Person ein Stück weit in sein Leben zu lassen. Wir zahlen ihr 9€/Stunde und haben beschlossen, dass es uns das einmal pro Woche oder alle zwei Wochen wert ist. Was kann man sich besseres kaufen als Zeit?

Habt ihr auch einen Babysitter? Wie oft nehmt ihr euch Zeit als Paar?