Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ein Kleinkind sicher tragen - Wie und womit?

Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, habe ich Kilian als Baby gerne und viel getragen.

Seit er laufen kann ist dies natürlich nicht mehr allzu häufig nötig, aber gerade bei längeren Strecken macht das Tragen für uns immernoch Sinn.

Kilian wiegt mittlerweile 12,5kg. Daher möchte ich euch heute zeigen, wie und womit ich das Tragen jetzt bewerkstellige.

Tragetuch
Ich persönlich habe meine Tragetuchsammlung mittlerweile komplett aufgelöst. Einige sind verkauft, andere weitergereicht innerhalb des Freundeskreises.
Doch auch mit einem guten "brockentauglichen" Tuch und den geeigneten Bindeweisen kann man noch hervorragend tragen.

Was macht ein Tuch brockentauglich?
Zunächst einmal das Material. Es muss fest gewebt sein (elastische Tücher sind absolut ungeeignet) und darf nicht rutschen. Da ich persönlich keine dicken Tücher mag, schwöre ich auf Leinen oder Leinen/Baumwoll-Gemische und Hanf. Auch Wolle ist ein tolles Material zum tragen schwerer Kinder. Seide empfinde ich persönlich etwas zu rutschig, viele andere Mütter schwören aber darauf. Grundsätzlich kann aber jedes Material mit der richtigen Bindeweise für ein Kleinkind geeignet sein.

Welche Bindeweisen eignen sich für schwere Kinder?
Da unsere kleinen Brocken mehr Halt brauchen als Neugeborene, empfehlen sich mehrlagige Bindeweisen. Außerdem bevorzuge ich es, mein Kind auf dem Rücken zu tragen.
 
 
 
 
Besonders beliebt ist aber auch der Double Hammock.

Aber auch für "Vorne" gibt es Bindeanleitungen, mit denen man das Gewicht größerer Kinder gut auffangen kann:



Wer eine Alternative zum Ringsling sucht, und sein Kind auf der Hüfte tragen möchte, ist hiermit gut beraten:

 
 
Tragehilfen
Wie eingangs bereits erwähnt, habe ich mich mittlerweile von meinen Tragetüchern getrennt und bin auf eine Tragehilfe umgestiegen. Einer der Hauptgründe hierfür war, das auch mein Mann gerne trägt, aber nie mit den Tragetüchern warm geworden ist.
Ich entschied mich daher aus meinem Lieblingstuch eine Tragehilfe nähen zu lassen. Da das Thema "Wrap Conversion" ebenfalls sehr umfangreich ist, wird es hierzu einen eigenen Beitrag geben.
 
http://paniolos.blogspot.de/2015/03/oscha-caledonia-braes-full-buckle.html

Der Vorteil an so einer handgefertigten Tragehilfe ist, dass sie individuell auf den Träger angepasst wird. Mir war der verstellbare Steg und die extra dick gepolsterten Träger am wichtigsten. So können wir die Trage noch gut die nächsten 2 Jahre nutzen. Dadurch fällt auch der vergleichsweise hohe Preis nicht mehr so stark ins Gewicht. Außerdem wird die Trage komplett mit schnallen geschlossen und ist so schnell und einfach angelegt.
 
Natürlich gibt es auch gute fertige Tragehilfen. Die Modelle lassen weder bei der Trageweise noch beim Design Wünsche offen. Ob nun Mei Tais (nein, nicht die zum Trinken) die noch teilweise gebunden werden, Onbuhimos die ganz ohne Hüftgurt auskommen oder Fullbuckle Tragen ala Manduca oder Ergo Baby ... Der Markt ist nahezu überschwemmt und es braucht einige Zeit, bis man für sich das Richtige gefunden hat. Eine Trageberatung macht also auch hier absolut Sinn!
 
Vorsicht ist geboten, bei Tragen von Herstellern, die sonst nicht viel mit Babys am Hut haben. Wer sonst Autositze herstellt, ist vielleicht nicht unbedingt prädestiniert Tragehilfen herzustellen.
Qualität hat leider auch bei hier ihren Preis. Tragehilfen, die keine 50€ kosten, sollten einen deshalb hellhörig werden lassen. Oft sind die verwendeten Materialien für die hohen Belastungen eines Bröckchens gar nicht getestet.
 
Kraxe
Kraxen werden insbesondere in Outdoorläden verkauft und taugen besonders für das Wandern mit besonders großen und schweren Kindern. Ich halte von diesen Tragehilfen aber nicht besonders viel. Zum einen sind sie für den Tragenden oft unbequem und zum anderen bieten sie dem Kind kaum Halt und/oder eine ergonomische Sitzhaltung. Die Kinder klagen über einschlafende Beine oder das ihnen schnell der Popo weh tut.
Des Weiteren sind die Kraxen an sich mit ca. 2kg Eigengewicht schon unheimlich schwer. Halbwegs gute Kraxen stellen nicht mal einen preislichen Vorteil gegenüber guten Tragehilfen dar.
 
Egal wie schwer euer Kind ist: Kraxen sollten unter keinen Umständen verwendet werden, bevor das Kind eigenständig sitzen kann!
 
 
Abschließend gibt es, wie immer bei diesen Themen, nur zu sagen, dass es keine allgemeingültige Lösung gibt. Ich hoffe aber,  ihr konntet mit den von mir gebotenen Informationen etwas anfangen und fühlt euch ermutigt auch eure großen Kinder noch ein Weilchen zu tragen.
 
 

1 Kommentar:

  1. Hi,
    ich überlege gerade welche Tragehilfe es werden soll. Ich bin ja irgend wie kein großer Fan von Tragetüchern, Ring Slings usw. Da mir das Binden etwas auf die Nerven geht. Ich habe mir jetzt solche Smart Carry Tragehilfen angesehen: http://haengemattenshop.com/baby-tragetuecher/modern-style
    Meine Freundin hat auch so ein Ding und ist sehr zufrieden damit. Und das Wichtigste ist, dass auch ihr Mann diese Tragehilfe benutzt. ;-)

    Viele lieben Grüße!!

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