Montag, 27. Juli 2015

Reisetipp für Familien - Steinhuder Meer

Urlaub in Deutschland wird immer beliebter. Aufgrund der aktuellen Bewerbungsphase meines Mannes wollten wir dieses Jahr nicht so weit weg von zu Hause. Da auch der Hund mit uns reist, suchten wir also ein Feriendomizil am Wasser, aber nicht mit 6 Stunden Fahrt, was zum Beispiel Nord- oder Ostsee für uns bedeuten würde.

Nach einiger Internetrecherche und einer Empfehlung meiner Eltern entschieden wir uns für das Steinhuder Meer.



Das Steinhuder Meer, etwa 30km nordwestlich von Hannover gelegen, ist Norddeutschlands größter Binnensee, mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1,35m. Die Strände sind entsprechend kinderfreundlich und fallen nur sehr flach ab. Außerdem ist das Wasser durch die geringe Tiefe angenehm warm.



Rund um den See schlängelt sich ein 34 km langer Rundwanderweg, der auch für Fahrradfahrer eine perfekt geeignete Strecke für Familienausflüge bietet.

Die Gegend um das Steinhuder Meer ist geprägt von ruhigen Nadelwäldern, gespenstischen Mooren, romantischen Backsteinbauten und das allgemein maritime Flair. Einen Ausflug wert ist auch der namensgebende Ort Steinhude mit seiner malerischen Uferpromenade. Mit einem dort gemieteten Elektroboot solltet ihr auch nicht die Überfahrt zur Insel Wilhelmstein verpassen.



Unsere Ferienwohnung "Reuse" lag am Ortsrand von Mardorf am Nordufer des Steinhuder Meeres. Mardorf ist ein malerischer kleiner Ort, der zwar wenig Einkaufmöglichkeiten, dafür aber jede Menge Ruhe bietet. Auf dem Wochenmarkt an der Alten Schule gab es mittwochs frisches Obst und Gemüse, dazu Fleisch und Fisch aus regionaler Produktion und nette kleine Andenken zu kaufen.
Mardorf verfügt über einen großen Sandbadesterand und mehrere kleine Strände an denen auch Hunde erlaubt sind. Für Kinder ab 6 Jahren bietet das Jugendzentrum des Ortes auch Tagesbetreuung mit Spielen, basteln und einem Mittagessen an.



Die Ferienwohnung an sich war riesig. Wir haben uns bei der Ankunft direkt gerärgert, nicht den Rest der Familie mitgebracht gehabt zu haben. Zwei große und zwei kleine Schlafzimmer boten Platz für 6 Personen. Babybett und Hochstuhl waren in der Wohung vorhanden, ebenso wie etliches Spielzeug. Die Austattung der Wohnung war hochwertig und sehr gepflegt. Jede Ferienwohnung hat eine eigene Terasse auf der man fast ungestört frühstücken kann.




Doch das Beste an unserem Aufenthalt war der paradiesische Garten. Hier findet das Kinderherz alles was es begehrt: Rutschen, Planschbecken, Sandkasten, Klettergerüst, ein Trampolin, Kicker, Billardtisch, eine Tischtennisplatte, eine Slackline, Schaukeln und etliche Fahrräder die für einen kleinen Obolus genutzt werden können. Ihr könnt euch also vorstellen, dass wir Kilian kaum aus dem Garten bekommen haben. Auch der Hund hatte auf dem großen Gelände seinen Spaß.



Zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten bietet auch die Gegend um Hannover, die mit dem Auto schnell erreicht ist. Doch auch der Serengeti Park in Hodenhagen ist in gerade mal einer Stunde erreicht.

Wer also für seine Familie, mit oder Hund, eine tolle Wohnung zum erschwinglichen Preis (keine 250€ für 4 Tage) in einer Traumhaften Gegend sucht, findet am Steinhuder Meer alles, was man sich nur wünschen kann.




Die Eingewöhnung ist geschafft....

Wir haben es geschafft...
Nach sechs unendlich langen Wochen sind wir im Krippenalltag angekommen. Noah geht nun von 8 Uhr morgens bis ca. 15 Uhr in die Krippe. Er könnte bis 16:30 Uhr da bleiben, da mein Studium aber erst im Oktober losgeht, hole ich ihn schon früher, damit wir die Nachmittage gemeinsam verbringen können. Er wird noch früh genug länger bleiben müssen.

Noah ist super in der Krippe angekommen. Er integriert sich und spielt toll mit den anderen Kindern. Auch das Essen dort klappt sehr gut. Nicht selten wird mir erzählt, wie gut er beim Mittagessen zugeschlagen hat!

Das einzige, was noch Probleme bereitet, ist der Mittagsschlaf. Wie die sieben Zwerge liegen die Kleinen in ihren winzigen Betten und schlafen von 13 bis 14:30 Uhr. Das ist Noah nicht ganz geheuer, aber eine Dreiviertelstunde schafft er schon.

Für mich hat sich auch sehr viel geändert. Endlich schaffe ich wieder alles was ich mir für den Tag vorgenommen habe, kann entspannt einkaufen gehen oder putzen. 
Trotzdem merke ich auch schnell, wie sehr er mir doch fehlt. Es ist komisch, nicht selten denke ich: "Was habe ich eigentlich getan, bevor ich Mutter wurde?" 

Es ist toll zu sehen, wie Noah immer selbstständiger und offener wird. Ich bringe ihn bis in die Gruppe und werde meist direkt an der Tür verabschiedet.  
Ich bin unendlich stolz auf ihn und freue mich jeden Tag, wenn er mir beim Abholen mit einem Strahlen entgegen kommt. 

Ich kann jeder Mutter nur sagen: Auch wenn man sich am Anfang nicht vorstellen kann, sein Kind auch nur ein Stündchen in den Kindergarten zu bringen, man gewöhnt sich schnell daran und es ist eine tolle, neue Welt. Für Mutter und Kind gleichermaßen.

Samstag, 25. Juli 2015

Ein ehrlicher Beitrag über Schwangerschaftsdiabetes

Mit vielen Sachen wird einem während der Schwangerschaft Panik gemacht. Eines der absoluten Lieblingsthemen der meisten Frauenärzte ist die Schwangerschaftsdiabetes.

Die Gestationsdiabetes entsteht meist im 2. Trimester der Schwangerschaft, kann aber auch im 3. Trimester noch auftreten, oder sich verstärken. Als Ursache für Schwangerschaftsdiabetes werden sowohl die Hormone (Östrogen und Plazentalaktogen) verantwortlich gemacht, die zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen, jedoch hört man auch oft, dass Übergwicht vor der Schwangerschaft und falsche Ernährung währenddessen, zu Schwangerschaftsdiabetes führen können.

Die Diabetes im Allgemeinen entsteht, da die Bauchspeicheldrüse, verwirrt von den ganzen Hormonen, das produzierte Insulin zu spät und nicht in ausreichender Dosis ins Blut abgibt. Der Blutzuckerspiegel ist daher bei Schwangeren häufig sowohl vor, als auch nach dem Essen erhöht.

Durch diesen Umstand kann eine Schwangerschaftsdiabetes durch einen einfachen Test leicht festgestellt werden, den mittlerweile jede Schwangere über sich ergehen lassen muss: Man trinkt ein Glas ekelhaftes Zuckerwasser und es wird einem Blut abgenommen. Ein Mal vor dem Trinken und mindestens ein Mal danach (je nachdem auf welchen Zeitraum der Test angesetzt ist).

In vielen Fällen kann eine Schwangerschaftsdiabetes durch eine ausgewogene Ernährung behandelt werden. Das bringt jedoch der Pharmainsustrie zu wenig Geld, weshalb etliche Diabetologen einen beim ersten Besuch direkt mit Spritzen, Nadeln und Desinfektionstüchern ausstatten.

Ist die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes einmal gestellt, werden einem grundsätzlich folgende Sachen prophezeit:

1. Das Kind wird viel zu groß und viel zu schwer (Makrosomie)! Mindestens 4.000g und man kann sich sowieso schonmal auf einen Kaiserschnitt einstellen
2. Übertragen ist nicht! Direkt am errechneten Entbindungstermin wird eingeleitet, sonst wird das Kind ja noch größer, auerßdem verkalkt ab dem VET die Plazenta schlagartig und Gelbsucht droht
3. Nach dem Durchtrennen der Nabelschnur sackt der Blutzuckerspiegel des Kindes rasant in den Keller, ist der Milcheinschuss noch nicht eingetreten, wird zugefüttert da sonst ein Zuckerschock auftreteten kann

Ich habe mir diese, und noch viele weitere Vorträge meiner Diabetologin brav angehört. Und da ich durchaus eher negative Erfahrungen gesammelt habe, möchte ich heute in gewissen Dingen mit der Panikmache aufräumen!

Zum Einen möchte ich meiner Diabetologin heute noch einmal recht herzlich dafür danken, mich "stark übergewichtig" zu nennen. An diesem Tag wog ich 71 kg und hatte zu meinem Gewicht vor der Schwangerschaft gerade 3 kg zugelegt. Und was erheitert das Gemüt einer Schwangeren mehr, als fett genannt zu werden? 
Sie beriet mich kurz über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und bot mir direkt an mich auf Insulin einzustellen. Da meine Werte beim Zuckertoleranztest wirklich nur minimal erhöht waren, lehnte ich dies ab um zumindest für eine Weile zu testen, wie ich ohne Spritzen klar komme. Das ich panische Angst vor Spritzen habe, hat zu dieser Entscheidung erheblich beigetragen. Die Aussicht mir täglich 6 Mal für den Zuckertest in den Finger zu pieksen hat mir ausgereicht.

Ich experimentierte mit verschiedenen Lebensmitteln und piekste mich weitaus häufiger als nur 6 Mal am Tag in den Finger und kontrollierte meine Werte. Ich protokollierte alles akribisch in einer Diabetes App und strich immer mehr Lebensmittel aus meinem Ernährungsplan. 
Bis zur 35. Schwangerschaftswoche habe ich es geschafft meine Werte im Normbereich zu halten. Ich verzichtete dabei auf jegliche Art von Raffinadezucker, Schokolade, Weizenmehl und zum größten Teil auch auf Milchzucker. Auch Fruchtzucker ließ meinen Blutzuckerspiegel stark ansteigen, auf Obst wollte ich aber beim besten Willen nicht auch noch verzichten. Ich war diszipliniert und ehrgeizig. Alles zum Wohl meines Kindes, ahuu!

Zur Routinekontrolle bei der Diabetologin, gen Anfang der 36. Schwangerschaftswoche, dann die Ernüchterung: alle Disziplin hatte nichts genützt. Meine Blutzuckerwerte stiegen immer weiter an und egal was ich aß, ich sprengte alle Normen. Um nicht auf noch mehr Lebensmittel verzichten zu müssen, kürzte ich stattdessen die Portionen. Trotzdem wurde mir bei jeder Ultraschallmessung beim Frauenarzt bescheinigt, mein Kind stünde kurz vor der Makrosomie. Weiterer Druck wurde aufgebaut mit der Aussage, mein Kind können nach der Geburt in ein Koma fallen, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist.

Am errechneten Entbindungstermin begab ich mich vorbildlich zur Einleitung in das von mir gewählte Krankenhaus, welches natürlich eine Kinderklinik vorweisen konnte, denn sicher ist sicher!
6 Stunden später hatte ich, nach etlichen vergeblichen Einleitungsversuchen, einen Kaiserschnitt.

Alle Klischees einer Schwangeren mit Gestationsdiabetes erfüllt? Määäp, falsch!

Mein Sohn kam nicht mit den vorhergesagten 4.000g Minimum zur Welt, sondern lediglich mit 2.905g. Selbst zur Ultraschallmessung zwei Tage vor Entbindungstermin liegt hier eine Differenz von fast 600g vor. Unser Geburtsstillstand hatte nichts mit dem Gewicht des Kindes zu tun, sondern mit gleich mehreren Nabelschnurumschlingungen. 
Kilians Blutzuckerspiegel war vom ersten Moment an im Normalbereich, da ich aber noch friedlich in der Vollnarkose schlummerte, wurde trotzdem eine Zuckerlösung zugefüttert. Meine Plazenta war tatsächlich etwas verkalkt, was aber an meiner eigenen Mangelernährung lag. Von Gelbsucht jedoch keine Spur.

Einen Tag nach der Entbindung kam eine wesentlich nettere, und scheinbar auch kompetentere, Diabetologin des Krankenhauses bei mir vorbei und maß wieder meinen Blutzuckerspiegel. Erstaunlicherweise empfand sie den für mich recht hohen Wert als normal und klärte mich darüber auf, dass es für Schwangere schier unmöglich sei, die standartisierten Blutzuckerwerte eines gesunden Menschen einzuhalten. Sie warf einen Blick auf mein Messwerteheftchen und rümpfte die Nase über die minimalen Einheiten an Insulin die ich spritzte. "Da kannst du dir auch Wasser spritzen!"

Acht Wochen nach der Entbindung bescheinigte mir meine Diabetologin meine vollständige Gesundung und ich feierte dies mit einem Eis.

Versteht mich nicht falsch, Schwangerschaftsdiabetes ist eine ernstzunehmende Krankheit, die durchaus zu erheblichen Komplikationen führen kann. Nur bitte versucht euch nicht auf diese Panikmache einzulassen. Ich habe mich davon vollkommen mitreißen lassen und mir mit diesem Diätwahn meine komplette Schwangerschaft versaut.

Ich bin mir sicher, es gibt gute Diabetologen da draußen, die euch beraten und behandeln wie es für euch richtig ist. Notfalls holt euch eine zweite Meinung ein und ganz wichtig:

Hört auf eure Instinkte. Ihr wisst und merkt ob es eurem Kind gut geht. Euer Herz sieht mehr als der Ultraschallkopf.





Sonntag, 19. Juli 2015

Und hier sind die Gewinner!

Wie versprochen geben wir heute feierlich die Gewinner unseres Gewinnspiels anlässlich des 1. Blog Geburstages bekannt!



Herzlichen Glückwunsch an die vier Gewinnerinnen!

Liebe Andrea, liebe Michaela, zur Zustellung eurer Gewinne benötigen wir eure Anschrift. Sabine und Tina teilen uns bitte ihre E-Mail Adressen mit, damit wir euch die Gutscheincodes zuschicken können.

Benutzt zur Kontaktaufnahme bitte unsere allgemeine E-Mail Adresse mutterfreunde@gmail.com

Vielen Dank auch nochmal an alle anderen Teilnehmer, besonders für die vielen lieben Glückwünsche hier und auf Facebook.

Freitag, 17. Juli 2015

Kinder im Studium?

Vor einigen Tagen las ich einen Blogpost von der Studentin Sarah, die während ihres Psychologie-Studiums zwei Kinder bekam und auf Schwesternliebeundwir.de von ihrem "Studium mit Kindern" erzählte. Auf den Zug möchte ich gern aufspringen und mich um die Beantwortung ihrer Frage bemühen: "Kinder, Studium und ist da noch Zeit?"

In mir brodelt immer mal wieder eine gewisse Abenteuerlust. Das erkannte man bereits an der Wahl meiner Leistungskurse: Chemie und Mathe. Ein bisschen weniger Abenteuer hätte mir in diesem Fall sicherlich nicht geschadet, aber es machte auch Spaß, mit zehn Leuten die Chemikalien großzügig ineinander zu schütten und die Lehrerin mit "Viel hilft viel" zu beschwichtigen. Abenteuer bedeuten nicht, dass der eingeschlagene Weg einfach ist. Im Gegenteil: Er ist holprig und Geduld und Nerven kostend. Abenteuer versprechen aber auch Neues und Aufregendes. Sie sind eine Herausforderung, an der man wachsen wird - und so passen Kinder genau dazu.

Kinder unterstützen ihre Studi-Eltern gern durch hilfreiche Notizen


Kinder im Studium?

Vor zehn Jahren in meinem Chemie-LK wusste ich noch nicht, dass meine Kinder während des Studiums geboren werden würden. Ich hatte keinen großen Lebensplan und wenn doch, dann schwebte mir eine Ausbildung vor, in der ich dann arbeiten würde, im Anschluss eine Familie. Null-Acht-Fünfzehn.
Im Erwachsenwerden merkte ich dann, dass so ein Leben nicht gut zu mir passt und so schloss ich an meine Ausbildung mutig ein Studium an.
Während dieses Studiums bekam ich dann 2013 und 2014 meine beiden Töchter. Ich studierte Vollzeit mit zwei Nebenjobs.

Papa bleibt zu Hause

Ursprünglich wollten sowohl mein Mann als auch ich das Studium fortsetzen, doch dann entschied sich mein Mann dafür, seinen Bachelor abzuschließen und in Elternzeit zu gehen, während ich den Master anhängte. Und es funktioniert! Er ist jetzt seit Mai 2013 zu Hause und betreut mittlerweile beide Töchter. Die Betreuung war so sicher gestellt und sicherlich unkomplizierter, als wenn wir unsere Vorlesungszeiten aufeinander hätten abstimmen müssen.

Und wie finanziert man das?

Ursprünglich hätten wir einfach weiterhin Bafög bezogen. Da mein Mann nun aber zu Hause blieb, stellte sich auch uns diese Frage neu. 
So sah es aus:

Ich: Bafög + zwei Nebenjobs
Kinder: Kindergeld
Mein Mann: 300€ richtiges Elterngeld und im Schnitt 400€ Hartz IV 

Aus jetziger Perspektive nach dem Studium kann ich mich mit dem letzten Punkt gut anfreunden, schließlich würde ich im Moment viel mehr Elterngeld bekommen, hätten wir uns jetzt erst für Kinder entschieden. 

Über die Probleme

Meine Schwangerschaften verliefen beide furchtbar. So hatte ich mir das absolut nicht vorgestellt und es erschwerte das Studium. Kurz vor einer Schulung, die ich geben sollte, wies man mich ins Krankenhaus ein. Zwischen Kloschüssel und Zwieback schrieb ich noch mehrere Seminararbeiten. Hochschwanger absolvierte ich ein Vollzeitpraktikum im Verlag. Im Hochsommer. Und dann kamen beide Kinder nicht zum errechneten Termin: Mila 4 Wochen zu früh, Annika 10 Tage zu spät...

Dabei dachte ich, es würde erst mit Baby schwierig sein, zu studieren. Schwanger war es viel schwieriger! Zumindest bei mir. Meine Babys erwiesen sich als recht pflegeleicht. Sie schrien abends, aber tagsüber kaum. Sie waren zufrieden und lachten viel. Nur das Stillen hatte ich mir anders vorgestellt - Mila trank in einem Abstand von 45 bis 90 Minuten und dazwischen schaffte man nichts. Es strengte an. Beide Kinder habe ich dann mit 9 Monaten abgestillt. 

Was ich aber lernte war, dass man mit Baby nicht studieren kann

egal wie pflegeleicht es sein mag. Das Baby muss mindestens schlafen (was es immer nur kurz tut), am besten noch an einem anderen Ort sein, damit Mama klare Gedanken fassen und formulieren kann. Ich hatte mir ruhige Abendstunden fürs Studium ausgemalt, bekam aber Babys, die bis 23 Uhr wach waren...
Alles ging mit einem Baby noch gut, weil mein Mann zu Hause war. Nur als wir dann zwei "Babys" hatten (Mila war fast 17 Monate bei Annikas Geburt), wurde es schwieriger. Beide brauchten die volle Aufmerksamkeit und so kümmerten wir uns gemeinsam. Drei Monate lang unterbrach ich mein Studium nach der Geburt unserer zweiten Tochter und startete erst im Januar 2015 mit der Masterarbeit, die ich dann recht zügig schrieb. 


Meinen Nebenjobs ging ich während dieser Zeit trotzdem nach. Es war anstengend, keine Frage, aber aus diesem effektiven Arbeiten konnte ich viel für mich lernen! Meine Masterarbeit wurde mit 1,3 bewertet - besser wäre es ohne Kinder auch nicht geworden. Dann hätte ich zwischendrin mehr Kaffee oder Bier getrunken und mehr Zeit in Facebook vertrödelt. Mehr nicht.


Und ist da noch Zeit?

Meine Hobbysammlung musste deutlich reduziert werden: Das ehrenamtliche Balu&Du-Projekt schloss ich in der Schwangerschaft noch ab. Theater & Volleyball & das Schreiben für ein Online-Magazin beendete ich ganz. 
Kinder füllen die Zeit aus und die Tage vergehen auch ohne zahlreiche Hobbys wie im Flug, dennoch sollte man seine Tage nicht nur mit Babybrei füllen. Ein gutes Buch, ein Theaterstück, eine Bastelei, ein Brief - das war immer drin. Wir sind mit Kindern hin und wieder verreist und fahren auch in diesem Jahr zweimal in Urlaub: Eine Woche lang nach Sachsen und zwei Wochen lang nach Kroatien. Solche Zeiträume habe ich immer früh eingeplant und drum herum gearbeitet und studiert. 

Zeit ... Mit Baby verliert das Wort an Bedeutung. Sie vergeht zäh und gleichzeitig viel zu schnell. Aber irgendwann blinzelt man und die Kinder sind groß und nehmen einen nicht mehr so intensiv in Anspruch. Für jede Mutter und jeden Vater ist es ein anderer Zeitpunkt, auch abhängig vom Kind, wann dieses "groß" erreicht ist. Für mich sind Kinder mit 2 Jahren bereits "groß". Mila kann laufen, selbst essen, Treppen steigen, auf Toilette gehen und spricht mit mir. Natürlich wird noch viel passieren, was sie immer wieder "noch größer" macht, aber sie ist jetzt schon kein tapsiges Kleinkind mehr.

Eine alternative Wirklichkeit

Manchmal überlegt man, wie es anders auch hätte sein können, aber die alternative Wirklichkeit gefällt mir nicht. Zwar habe ich nicht getrödelt, bin nun aber doch 27 Jahre alt nach meinem Masterabschluss und arbeite in einem befristeten Vertrag. Wenn ich in einem Verlag ein zweijähriges Volontariat anschließe, bin ich dann schon 30 Jahre alt und selbst dann ist noch nichts sicher. Mein Alter würde weiter nach oben klettern, der perfekte Zeitpunkt aber nicht näher rücken - Also scheint mir das Studium nach wie vor kein schlechter Zeitpunkt für Kinder gewesen zu sein. Und selbst wenn: Es war ein Abenteuer -
holprig und Geduld und Nerven kostend. Aber auch etwas Neues und Aufregendes. Es war eine Herausforderung, an der ich gewachsen bin. 



Dienstag, 7. Juli 2015

Das Gewinnspiel wird verlängert!!!

Da es Probleme mit der Erfüllung einiger Regeln gab, haben wir diese nochmal angepasst.

Wir geben euch außerdem noch bis zum 19. Juli 2015 Zeit am Gewinnspiel anlässlich unseres Blog Geburtstages teilzunehmen.

Zum original Beitrag geht es

hier!


Viel Glück!

Montag, 6. Juli 2015

Mama mit Master

Weil es zu überwältigend für den Newsticker ist, hier mein Jubelruf, laut und unübersehbar:

Wuhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuhaaaaaaaaaaaaaaaawooooooooowwwwwww!!!!!!

Was ist passiert?
Ich habe mich auf unserer Uni-Seite eingeloggt und da stand es plötzlich:

Das bedeutet, ich habe mein Studium bestanden! Ich bin Master of Arts!!!

Mit mir freuen sich meine Mädels und mein Mann!
Wir feiern jetzt!!


eure Schokominza


Mittwoch, 1. Juli 2015

Germanys Next KiTa-Kind: Unser Elternnachmittag


200 Kids haben sich auf die freien Plätze beworben, doch nur zehn konnten Germanys Next KiTa-Kind werden. "Ihr seid alle wunderbare 2-jährige", würde Heidi sagen, "doch nur zehn von euch haben es geschafft. Wenn ihr nicht zu den Glücklichen gehört, versucht es doch im nächsten Jahr wieder! Wir casten Jahr um Jahr um Jahr."


Was wie ein Scherz klingt, ist in vielen Regionen Deutschlands inzwischen Realität. Im Sinne der Politik mögen die Eltern doch nach einem Jahr wieder arbeiten, aber in der Realität vieler Städte und Gemeinden fehlen für den Nachwuchs Plätze in den Kindergärten. Lange Anmeldelisten, Wartelisten, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche in allen Einrichtungen sind die Folge. Wer einst annahm, er würde sich jene Einrichtung für sein Kind aussuchen, die ihm am meisten zusagt, landet schnell auf dem Boden der Tatsachen. Sei froh, wenn du überhaupt einen Platz bekommst!



Wir machen drei Kreuze, dass unsere Tochter den Contest gewonnen hat 
und ab August in unseren Wunsch-Kindergarten gehen darf. Das fühlt sich an, wie ein Sechser im Lotto! Mila ist nun also Germanys Next KiTa-Kind und wir befinden uns im Siegestaumel.
Vorgestern lud man uns als Familie nun zu einem Elternnachmittag ein, bei dem das Kennenlernen von Erziehern und Eltern auf dem Programm stand. Ich hielt Ausschau nach Janosch oder Henry, zwei Kinder, von denen ich wusste, dass sie sich auch beworben hatten. Gerade Janosch und seine Mutter hatte ich von einem Spielplatzgespräch so positiv in Erinnerung, dass ich mir gewünscht hätte, er möge doch mit Mila in eine Gruppe kommen. Leider ist Janosch wohl nicht Germanys Next Kita-Kind geworden...
Henry auch nicht. (Ihn und seine Eltern hatte ich bei der Besichtigung einer anderen Einrichtung kennengelernt.)

Mila wird ein Pünktchen

Dafür waren vier andere Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern da. Sie zählen ebenfalls zu den Siegern! Die Erzieher beschrieben uns den Kindergarten als familär. Auf zwei Gruppen verteilen sich 48 Kinder und unsere Große wird zu einer Kleinen, zu einem Pünktchen. Die Pünktchen dürfen sich immer schon etwas eher anziehen und auch eher Mittag essen. Sie haben einen Wickelraum und können sich nach dem Essen ausruhen und schlafen. Gegen 14:15 Uhr holen die Eltern sie ab, damit um 14:30 Uhr nur noch die Nachmittagskinder in der Einrichtung sind. Einen langen 45-Stunden-Platz haben unsere Pünktchen noch nicht.

Die Erzieher sind alles Erzieherinnen, leider ist kein Mann dabei
dafür sind sie vom Alter her schön gemischt: Zwei ältere Frauen, 46 und 43, und eine junge Erzieherin mit 24. Sie machten auch direkt einen positiven Eindruck auf mich, sehr herzlich und lieb. Man merkt schnell, mit wem man auf einem Nenner ist. Mit ihnen werde ich gut auskommen. Sie gehen erfreulicher Weise mit allen Fragen sehr locker um. Sie leben das Prinzip der "Partizpation", was bedeutet, dass Kinder mitbestimmen dürfen. Es kann also durchaus einmal Brot mit Nutella zum Frühstück geben. Aber Mitbestimmen heißt nicht, der Bestimmer sein, was ich sehr wichtig finde. Kinder sind immernoch Kinder und keine Erwachsenen.
Die Eingewöhnung wird an Eltern & Kind angepasst. Man darf sich viel Zeit nehmen, aber wenn die Eltern keine Zeit haben und das Kind sofort in den Kindergarten gehen muss, dann lassen sie auch die Variante der Franzosen zu: Kind abgeben und weg. Die Erzieherinnen sagen "Das ist dann so. Machen sie sich keine Sorgen." Das ist auch die Antwort, wenn wir fragen, ob das Baby bei der Eingewöhnung dabei sein kann. Oder wenn wir vorsichtig einwerfen, dass wir leider kurz nach Beginn schon zwei Wochen in Urlaub fahren werden. Das ist dann so. "Nehmen Sie sich die Freiheit! Wir sind ein Kindergarten und keine Schule."


Wie unser Verhältnis zu den den anderen Eltern sein wird, kann ich hingegen noch nicht einschätzen. 
Sie wirkten nicht unbedingt fasziniert von der neuen Welt. Zwei Elternpaare kannten das ganze Spiel natürlich schon vom älteren Geschwisterkind. Die anderen kämpften vermutlich mit der Hitze. Und den kleinen Kinderstühlen. Den vielen Informationen und eigenen Gedanken darum.

Wie hat es Mila gefallen? 
Die ersten Minuten beobachtete sie von meinem Schoß aus das Geschehen, während das andere Mädchen schon auf das Außengelände lief, um den Spielplatz zu erkunden. Bald nahm aber auch ihre Neugier überhand und sie wagte sich Schritt um Schritt weiter vor, zu Spielküche und Bauecke, nach draußen, in den Nebenraum. Dabei wurde sie immer schneller und selbstsicherer, lief hierhin und dorthin, jauchzte über die Lustigkeit bestimmter Spielzeuge und plapperte mit anderen Kindern oder Erziehern oder Eltern. 

 Als wir am Ende noch einen Rundgang durch die Räume machten, blieb sie bei der jungen Erzieherin und malte mit anderen Kindern zusammen am Tisch. Ihr erstes Kindergartenbild. Ich habe es zu Hause beschriftet und in eine Mappe gepackt, in der ich einige ihrer Bilder sammel. Eine greifbare Erinnerung an diesen Tag.

Fazit: 
Wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt in Milas Leben. Unser kleines Germanys Next Kita-Kind wird die Erzieherinnen sicher schnell ins Herz schließen! Für die Eingewöhnung haben wir alle Zeit der Welt und können entspannt bleiben. Am 13. August geht es los. Dann ist sie offiziell ein Kita-Kind!


Welchen Kindergarten besucht euer Kind? Was gefällt euch an ihm? Und was vielleicht gar nicht?