Samstag, 2. Mai 2015

Zum Teufel mit der Gelassenheit!



Man muss doch als Mama entspannt und locker bleiben. Gelassenheit ist das Schlagwort, dass uns die Ratgeber und andere Mütter um die Ohren hauen. Nimm´s leicht, nimm´s locker... Aber wie?
Ich versuche, euch Tipps zu geben, wie ihr diese Gelassenheit erreichen könnt. Das wichtigste, was ihr euch vorallem verinnerlichen müsst, ist der erste Punkt:



1.    Andere Mütter lügen.

Bestimmt kennt ihr das Szenario: Ihr besucht eine Mutter und sie begrüßt euch an der Wohnungstür mit den Worten „Ich bin leider nicht dazu gekommen, aufzuräumen“ und dann das: Alles ist sauber.



Das glaubt ihr? Würde eine Mutter mal einen Tag lang nicht aufräumen, müssten Nudeln auf dem Fußboden kleben und Zeitungsfetzen das Wohnzimmer dekorieren. Wo ist das ausgeräumte Bücherregel? Wo der verschüttete Saft? Warum liegen hier keine Buntstifte in der Besteckschublade? Befinden sich die Schleichtiere so tief in den Sofaritzen, dass man sie nicht sehen kann?

Und es geht weiter: Die andere Mutter ist sommerlich frisch, obwohl sie nur drei Stunden in der Nacht geschlafen hat. Sie bastelt gerade zwischen Arbeit und Kochen, noch eine Kleinigkeit und erzählt, dass die Beziehung zu ihrem Mann durch die Kinder zur Vollendung kam. Streit? Nein, wir leben unseren Kindern Liebe vor und bekommen auch nur Liebe zurück. Wie man in den Wald schreit...


Dazu sage ich nur: Zwischen Realität und Wunschvorstellung liegen oft Welten.Glaubt nicht alles, was man euch erzählt! Das ist ein Spruch, den ihr euren Kindern mit auf den Weg gebt, also verinnerlicht ihn auch selbst.


2.    Stress entsteht im Konflikt zwischen dieser Realität und dem Wunsch

Ich fürchte, wir alle wären super gelassen, wenn wir ohne eigene Wünsche leben könnten. Es gäbe keinen Konflikt zwischen dem Wunsch eine Zeitschrift zu lesen und der Vorstellung des Kindes, mit seiner Mama zu puzzeln. Wir würden puzzeln, puzzeln, puzzeln und das Kind strahlte zufrieden. Wir hätten keinerlei Stress. Nur wären wir keine Eltern, sondern Zombies!

Kinder- und Erwachsenenwünsche stehen oft miteinander im Konflikt. Löst den Konflikt, indem ihr euch selbst Zeit einräumt. Setzt euch mit der Zeitschrift neben das Kind und erklärt, dass es jetzt alleine puzzeln soll, denn ihr möchtet lesen. Das mag selten funktionieren, zumindest bei kleinen Kindern, aber wenn man sich frühzeitig eigene Zeiten erlaubt, wächst das Kind damit auf und man hat (hoffentlich) wenigstens etwas für seine entspanntere Zukunft getan.


3.    Je mehr Kinder, desto mehr Gelassenheit

Als Ein-Kind-Mama mag man über den Punkt stolpern. Wenn der eine Knirps schon den Alltag anstrengend macht, sollte man sich da echt mehrere zumuten? Klar!
Minus mal minus macht plus lehrt die Mathematik und meiner Erfahrung nach entspannt sich die Lage mit steigender Kinderschar. Zumindest für eine gewisse Zeit, freuen sich Kinder über andere Kinder und tauchen ins Spiel ein. Man kommt endlich zum Zeitschriften lesen.

Nachteil: Gemeinsam hecken Kinder mehr Blödsinn aus... Vielleicht trägt ein Kind anschließend eine Bastelscherenfrisur oder strahlt die Kinderzimmerlampe wurde mit Nagellack verziert.



4.    Das Kind in den Alltag einbeziehen

Kinder müssen nicht mit Kindersachen beschäftigt werden. Selbst die Kleinsten können schon Löffel abtrocknen und Klamotten anreichen, die gefaltet werden müssen. Die Schwester kann dem Bruder einen Schnuller geben und das Kleinkind kann seine Windel selbst in den Eimer werfen. Schritt für Schritt bekommt man so den Haushalt in den Griff und das Kind wird mitbeschäftigt.


5.    Mut zur Halbherzigkeit

Das schlechte Gewissen fängt an zu nagen, wenn man nicht alle Aufmerksamkeit dem kindlichen Anliegen widmet. Aber 24/7 hält das niemand durch. Habt deswegen den Mut während des Stillens ein Buch zu lesen, habt den Mut, das Badezimmer nur einmal die Woche zu wischen. Habe den Mut, etwas für euch zu tun und dabei halbherzig zu singen, damit das Kind in dieser Zeit tanzt oder mitsingt. Habt den Mut, einfach eine Pizza zu bestellen, statt zu kochen oder füttert Gläschen. Zerbrecht nicht am eigenen Perfektionismus.


6.    Fragt euch, ob die Konsequenz so schlimm ist

„Nein lass das“, „nein tu das nicht“. Mit Verboten können sich Eltern durch den ganzen Tag schlagen. Beginnt euch zu hinterfragen, ob alles davon wirklich verboten werden muss. Könnte ich das Kind jetzt auch matschen lassen und dann einfach in die Badewanne stecken?

Der Punkt ist vielleicht die schwierigste Entscheidung, weil er sich an dem Wort „Konsequenz“ reibt. Man will sich doch keinen Tyrannen erziehen? Nein, das nicht. Aber man kann vielleicht einfach mal übersehen, dass die Kinder ein Loch in den schönen Rasen graben und Regenwürmer suchen wollen. Sie sind immerhin beschäftigt. 

7. Immer raus mit den Kindern!
Kinder sind kleine Menschen, die man nicht einsperren kann. Auch nicht in eine große Wohnung. Deswegen geht viel und oft mit den Kindern raus, auch Babys werden im Gras gleich zufriedener.
 

8. Zum Teufel mit der Gelassenheit

Niemand ist gelassen. Niemand bringt die Elternschaft stressfrei über die Bühne. Siehe Punkt 1.  

Also zum Teufel mit der Gelassenheit! Oder was meint ihr?

3 Kommentare:

  1. Toller Artikel! :-) Bin zwar noch keine Mama, kann mir aber vorstellen, dass diese Tipps für viele Mamas hilfreich sind! Lese euren Blog wirklich sehr gerne! Schönes Wochenende euch und euren Zwergen! :-)

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    1. Ich danke dir! Wir hatten wirlich ein sehr schönes Wochenende :)

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  2. Danke dir! :o)
    Also ich sollte vor allem die Punkte 2, 4 und 6 mehr beherzigen bzw. einführen.

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