Freitag, 20. Februar 2015

Die Wirkung von Schüsslers Salzen

Heute berichte ich euch von der Auswirkung der Schüssler Salze auf die unruhigen Nächte (hier der letzte Blogeintrag zum Thema).

Wie schon geschrieben, war ich ziemlich skeptisch. Wie soll das Schüssler Salz 8 Natrium Chloratum irgendwas bewirken? M. scherzte eh schon, dass wir unserem Kind dann gleich direkt Kochsalz einflößen könnten anstelle der kleinen Tablette zweimal am Tag. (Wer sich über die Wirkung der Schüssler Salze belesen möchte, kann dies hier tun: Wirkungsweise)

Was die Schüssler Salze bewirkten

Keine Ahnung, warum sich gerade Natrium Chlorid in der Traumabewältigung bewährt haben soll, aber schon am ersten Abend war die Veränderung nicht von der Hand zu weisen. 

Die Nächte waren die absolute Hölle. Jedes Symptom oder Verhalten, das mein Sohn nachts an den Tag legt, verschlimmerte sich extrem.

An drei Abenden nacheinander litt er unter dem Nachtschreck, der normalerweise nur alle paar Wochen auftritt. Nachtschreck ist eine Form vom Schlafwandeln, das Kind schreckt förmlich auf (daher der Name), ist untröstlich, dabei aber gar nicht richtig wach (mehr Infos darüber im Babycenter). Kaum bekam er also das Schüssler Salz, wachte er ab 20 Uhr schreiend auf und war nicht mehr zu beruhigen. Diese Nachtschreck-Anfälle dauern in der Regel zwischen 15 Minuten und einer Stunde. An diesen Abenden wachte mein Sohn nicht nur immer wieder schreiend auf, auch die Nächte weinte er durch. Von Mitternacht bis sechs Uhr morgens lag er schluchzend in unserem Arm.

Wir durften ihn nicht hinlegen, er wollte nichts trinken, nicht aufstehen, nicht mit uns reden, ... das war so furchtbar mit anzusehen und wir konnten nichts tun, außer ihn im Arm zu halten und bei ihm zu bleiben. 

Die Tage dafür war er umso entspannter. Meine Schwiegermutter fragte mich sogar, ob ich ihm irgendein Beruhigungsmittel gegeben hätte, weil er anstatt impulsiv und wild, sehr in sich gekehrt und nachdenklich wirkte.

Nach einem besorgten Anruf bei der Ärztin versicherte sie, dass das völlig normal sei. Die Schüssler Salze brechen quasi die Dämme, und ich solle mir notieren, was mir an ihm "auffällt". Das könne uns Rückschlüsse auf das konkrete Trauma liefern. Also machte ich das, hielt das Kind im Arm und sein Weinen nachts aus, dabei fragte ich mich ständig, was sie (oder wir) ihm angetan haben....nach drei Tagen hörte es auf und die Nächte wurden schlagartig besser. Es kam sogar mehrfach vor, dass er von Mitternacht bis sieben Uhr durchschlief. 

Zufall oder kommen wir tatsächlich langsam aber sicher an die Wurzel der unruhigen Nächte?

Traumabewältigung unter fachlicher Führung


1 ½ Jahre ist mein Kind nun alt und in dem letzten Jahr habe ich von unterschiedlichen Seiten also gehört, dass mein Sohn a) völlig normal entwickelt und unbelastet, b) vielleicht noch was aus der Klinikzeit mitgenommen hat, aber tagsüber ja schließlich der unabhängige und wilde Rowdy ist und nun also auch c) bindungs- und trennungstraumatisiert ist.

Aha. Also sagt uns nicht nur jede Fachperson was anderes, auch sind andere „Expertinnen“ aka andere Mütter ebenso wenig hilfreich bis sogar feindselig bei Gesprächen über das Thema Schlafen. Entweder schlafen deren Kinder durch oder es stört sie nicht besonders – entschuldigt die Ausdrucksweise - total im Arsch zu sein. „Für mein Kind mache ich das doch gerne.“ „Das gehört doch nun mal dazu!“, etc. .

Mal davon abgesehen, dass die ultimativen Tipps von allen Seiten eh nur "Stillen und Familienbett" lauten. Und ehrlich, wenn ich stillen KÖNNTE, würde ich es tun (notfalls bis er 12 ist). Wenn wir alle in einem Bett schlafen KÖNNTEN, würden wir es ebenfalls tun. Das funktioniert hier aber nun mal nicht. Also, danke, aber NICHT HILFREICH!

Außerdem: Irgendwas quält mein Kind doch wirklich und es immer mit "es verwächst sich noch, das ist normal, stell' dich nicht so an, halt das aus" zu bagatellisieren, hilft weder ihm noch mir.

Unmittelbar nach dem Gespräch mit der Ärztin, machte ich mich auf die Suche nach Angeboten einer systemischen Familientherapie. Ich bekam einen Termin am Deutsch-Dänischen-Institut für Familientherapie und Beratung und wir fahren nun extra die 500 km nach Berlin zur Beratung. 

Warum das DDIF? Ich bin ein großer Fan von Jesper Juul, der die Art der familientherapeutischen Beratung dort maßgeblich beeinflusst hat, und erhoffe mir von dem Termin mehr als nur den Rat, dass wir unser Kind von uns entwöhnen und ihn zur Not schreien lassen müssen.

Doch in der Zwischenzeit war ich nicht untätig. Meine lieben Mädels hören sich ja nun seit seeeeehr langer Zeit mein ewiges Gejammer über die Schlafenssituation bei uns an, und Pikeru hat mir einen Buchtipp gegeben: "Emotionale Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen".

Quelle: Amazon
In dem Buch geht es genau um das, was der Titel verspricht. Durch die sogenannten "Heilgespräche" wird mit dem Kind die belastende Erfahrung aus der Schwangerschaft, Geburt oder aus der Zeit unmittelbar danach aufgearbeitet. Mutter und Kind erhalten die Möglichkeit, über das Erlebte zu sprechen und die Kluft, die sich zwischen ihnen dadurch aufgetan hat, zu überwinden.

Bei ein paar der Beschreibungen und Fallbeispielen bekam ich wirklich Gänsehaut. Wenn Kinder verbalisieren, woran sie sich eigentlich nicht mehr erinnern dürften...und mir fiel auf, wie wenig wir mit unserem Kind über die Klinikzeit gesprochen haben. "Wie wenig" ist euphemisch.

Eigentlich war das nie Thema. Also habe ich mich dazu entschlossen, es zum Thema zu machen.

Im nächsten Blogpost erzähle ich euch von meinen Erfahrungen, wie wir das Heilgespräch erlebt haben und wie es bei dem Termin in Berlin war!

Kennt ihr das Buch? Habt ihr schon mal von einem "Heilgespräch" oder "Heilbad" gehört? 




1 Kommentar:

  1. Ich kenne es nicht, aber möglicherweise wäre es auch hilfreich für meinen vierjährigen Sohn und mich?!

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