Mittwoch, 1. Oktober 2014

Netzfundstück - totgeschwiegen

Im heutigen Netzfundstück möchte ich euch einen Beitrag der österreichischen Internetseite anschlaege.at vorstellen.

Liebe Schwangere und Mütter, die es erst vor kurzem geworden sind,

ich bitte euch: lest diesen Bericht! Bis zum Ende! Auch wenn es euch zerreißt und ihr daran keinen Gedanken verschwenden wollt. Auch ich habe gelitten beim Lesen und oh wie habe ich geweint. 


Die Themen Fehlgeburt und Totgeburt sind nicht nur heikel, sondern auch ein großes Tabu in unserer Gesellschaft. Eine Mutter die ein Kind verliert wird in den seltensten Fällen angemessen behandelt. Mitgefühl und Anteilnahme schlagen innerhalb kürzester Zeit in Unverständnis um. Über das Fotoalbum mit Bildern des Sternenkindes wird der Kopf geschüttelt und der Chef rümpft die Nase über den Krankenschein.
In meinem direkten Umfeld habe ich zwei besonders tragische Fälle in denen Mütter ihre Kinder verloren haben. Eine Mutter verlor mehrere Kinder in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, die andere musste zwei kleine Mädchen jeweils 6 und 8 Wochen nach der Geburt zu Grabe tragen.

Im Umgang mit diesen beiden Müttern fielen Sätze wie:

"Ist doch nicht so schlimm, es war doch noch nicht mal ein richtiger Mensch!"
"Ihr habt doch noch so viel Zeit es weiter zu versuchen."
"Ihr solltet lieber über Adoption nachdenken."
"Besser jetzt, als in vier Jahren."

Phrasen, die scheinbar jede Mutter hört die ein Kind verliert. Häufig werden Mütter von Sternenkinder nicht einmal als solche wahr genommen. Doch auch wenn sie kein physisches Kind vor sich im Kinderwagen durch die Stadt schiebt, wird ihr Herz immer diesem kleinen Stern gehören, der sie viel zu früh verlassen hat.

Eltern von Sternenkindern brauchen die Freiheit und das Verständnis ihres Umfeldes darüber schweigen und reden zu dürfen, wie es ihnen gut tut. Sie brauchen starke Schultern zum Weinen (auch die Papas) und Erinnerungen an das Kind, die nicht verblassen. Und zu guter Letzt brauchen sie einen Ort zum trauern, an dem sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen können.

Ich habe den größten Respekt vor jeder Mutter die ein Kind verloren hat und noch in der Lage ist, mit einem Lächeln auf den Lippen nach vorne zu schauen.

Ich könnte es nicht..

Für N. und J. und ihre beiden Söhne


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